Zum Gedenken an die Pogromnacht - 9. November 1938

In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 war es, vor 70 Jahren, dass Deutschland zeigte, dass es ein Land der Barbaren geworden war, in dem nicht mehr Recht und Gesetz, sondern nur noch Anweisungen des Führers galten: SA-Leute drangen mit Äxten Gewalt in die Wohnungen jüdischer Mitbürger ein und zerstörten alles, was zerstört werden konnte.

Zur Erinnerung an diese Nacht hatte die Gemeinde der ev. Friedenskirche in Ratingen-Ost zu einer Gedenkfeier eingeladen. Christel Lueb-Pietron las gemeinsam mit Rolf Berg sen. Texte von Rose Ausländer, Mascha Kaléko, Walter Mehring, Nelly Sachs und Kurt Tucholski: Schriftsteller und Dichter, deren Kunst als "entartet" angesehen wurde, so dass ihre Bücher großenteils bereits 1933 öffentlich verbrannt worden waren.

Einer der Texte stammte freilich erst aus dem Jahr 1965: ein Artikel der Rheinischen Post, der über eine erneute Bücherverbrennung berichtete - am Düsseldorfer Rheinufer, bei der Bücher von Albert Camus, Françoise Sagan, Vladimir Nabokov, Günter Grass und Erich Kästner in Flammen aufgingen.

Pfarrer Gerhold ist es zu danken, dass die Gruppe "Chamberjazz" für diesen Abend gewonnen werden konnte; den drei Musikern gelang es, in großartig-einführsamer Weise, den Texten einen musikalischen Rahmen zu geben.